Mitteilung des Stadtelternrates an die Vorsitzenden und jugendpolitischen Sprecher der Ratsfraktionen in Braunschweig

Auf der zweiten Vollversammlung 2012 des Stadtelternrates der Kindertagesstätten ist deutlich geworden, dass der rasante Ausbau der Krippen (Betreuung U3) schon jetzt den prognostizierten Engpass in der klassischen Kita im Bereich Ganztagsplätze nach sich zieht. In mehreren Kitas geht die Angst um, dass beantragte Aufstockungen nicht durch den Rat der Stadt Braunschweig genehmigt werden, und somit für das Kitajahr 2012/2013 mit einem erheblichen Engpass im Ganztagsbereich zu rechnen ist. Kitas mit Krippengruppen haben es derzeit schwer Kinder, die nicht die eigene Krippengruppe besucht haben, ganztags zu betreuen. Dies stellt ein Problem für alle Eltern dar, die erst mit der Vollendung des dritten Lebensjahres ihres Kindes wieder voll berufstätig werden wollen.

Daher fordert der Stadtelternrat der Kindertagesstätten in Braunschweig den Rat der Stadt Braunschweig auf, mehr Gruppen in Ganztagsgruppen umzuwandeln, als es derzeit geplant ist.

Gleichzeitig stieß der angekündigte Entfall der ersten 5 Endgeldstufen für Krippenkinder auf Unverständnis, da ,außer durch den Entfall in den ersten fünf Stufen, es zu keinerlei Entlastung kommt. Zusammen mit der Beitragsfreiheit im Bereich der drei bis sechsjährigen und den wirren Verhältnissen im Endgeldbereich der Schulkindbetreuung prangert der Stadtelternrat das fehlende Entgeldkonzept im gesamten Kinderbetreuungsbereich an. Insbesondere die neue Regelung der Entgelte für die unter dreijährigen Kinder, die bereits in einer Kindergartengruppe betreut werden, führt insbesondere in Elterninitiativen zu Problemen, da diese Kinder noch den vollen Krippenbeitrag bezahlen müssen.

Gleichzeitig betont der Stadtelternrat nochmals nicht nur auf Quantität zu setzten, sondern gleichzeitig in die Qualität zu investieren (Ziel: dritte verbindlichen Kraft in der Kirppe; Gruppenreduzierung im Kitabereich der drei- bis sechsjährigen (Maximum 20 Kinder auf zwei Betreuerinnen). Sorge bereitet dem Stadtelternrat auch der auf dem Arbeitsmarkt bevorstehende Mangel an geeigneten Erzieherinnen und Erziehern.

Im Zuge der angestoßenen Debatte über ein inklusives Bildungssystem hofft der Stadtelternrat auf eine höhere Flexibilität bei der Aufnahme von Kindern mit Beeinträchtigungen. Ziel muss es sein, dass wie in der allgemeinbildenden Schule geplant, jedes Kind wohnortnah in jeder Kita betreut werden kann. Hierzu wird flexibles Personal, welches diese Kinder begleitet, bzw. diese Kitas unterstützt, benötigt. Der Vorstand des Stadtelternrates hat hierzu auf der Vollversammlung die Elternvertreterinnen und Elternvertreter aufgefordert die Diskussion über Inklusion in die Kitas hineinzutragen, z.B. über Beiratssitzungen etc. . Die daraus resultierenden Rückmeldungen aus den Einrichtungen sollen auf der nächsten Vollversammlung diskutiert werden.

Gerald Kühn

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